Am 27.10.2017 fand die Schlüsselübergabe der Scheune auf dem Gelände des Bauernmuseums in Osterwald statt. Es handelt sich um ein 15 x 6 m große Fachwerkscheune. Bis zum geordneten Abbau im Jahr 2013 stand die Scheune aus dem Baujahr etwa um 1900 auf dem Hof Oldekamp in Alte Piccardie. Der Wiederaufbau auf dem Gelände des Bauernmuseums begann im Herbst 2016 und dauerte bis zum Sommer 2017.
Bei dem jetzt wieder errichteten Gebäude handelt es sich um eine typische Querdurchfahrtsscheune in Ankerbalkenkonstruktion. Diese Bauweise war früher auf vielen Höfen in der Grafschaft üblich. Vereinzelt sieht man sie auch heute noch auf alten Hofstellen. Die Scheune besteht aus einer Durchfahrt mit zwei seitlichen Fächern, die als Lager für Torf und Heu oder auch andere Güter dienten. War das Heufach komplett gefüllt, konnte bei Bedarf auch noch deckenlastig eingelagert werden. Dabei wurde oft auch die Durchfahrt vorübergehend mit Rundhölzern überdeckt, so dass darüber noch weiterer Raum zur Verfügung stand.
Für damalige Verhältnisse handelt es sich um eine recht große Scheune, denn an das Heulager schließt sich noch ein viertes Fach an, das vermutlich als Stall für Tiere genutzt wurde. In diesem Teil befindet sich jetzt ein Werk- und Lagerraum. Ansonsten soll die Scheune Ausstellungszwecken dienen. Die Durchfahrt wurde inzwischen für die Unterbringung der beiden Kutschen des Museumsvereins genutzt.
Mit der Fachwerkscheune erhält der Museumsverein noch mehr Möglichkeiten, an alte Traditionen der Landwirtschaft zu erinnern. Die Scheune wurde von hiesigen Unternehmen unter fachlicher Leitung von Architekt Heinrich Lambers aus Osterwald in einer Bauzeit von etwa einem Jahr erstellt. Das Gebäude wurde unter anderem aus Mitteln des Dorferneuerungsprogramms des Landesamtes für ländliche Entwicklung gefördert. Dank der vielen Eigenleistungen der Vereinsmitglieder ist es gelungen, den veranschlagten Kostenrahmen einzuhalten.